Demenz Brunhild Hauschild Meine Welt ist das Vergessen, doch vergessen kann ich nicht. Würde, Stolz hab` ich besessen, täglich tat ich meine Pflicht. Nun ist alles durcheinander, meine Wirklichkeit ist fremd. Und wenn ich auch rastlos wander`, fühl ich mich doch stets gehemmt. Dieses Netz aus dunk`len Tagen es erdrückt mich wie ein Dach. Meinen Kopf quäl`n tausend Fragen, hilflos fühl` ich mich und schwach. Spüre, mich umgeben Diebe, nichts ist mehr an seinem Ort. Sehne mich so sehr nach Liebe, will nach Hause, fort, nur fort. Und tagtäglich hab` ich Sehnsucht nach der Tochter, ihrer Hand. Suche sie und seh` sie immer, doch sie ist im fernen Land. Keine Brücke führt zurück mich in das Leben, das mal war. Früher war ich einmal glücklich, jetzt vergess` ich Stund` und Jahr. Bin ich`s noch – ich bin, ich schwöre ! Die Erinnerung verblasst. Weiß nicht, wo ich hingehöre, bin in fremder Welt nur Gast. © Brunhild Hauschild Veröffentlichungen, auch auszugsweise, nur mit meiner schriftlichen Zustimmung |