Wenn die Schuhe zu groß werden
oder
Spagat zwischen zwei Welten
von Brunhild Hauschild, Buchpremiere 2012

Das Buch ist im "Engelsdorfer Verlag" unter der ISBN: 3862689158 erschienen und kann zum Preis von 7,30 € direkt über mich oder in jeder Buchhandlung oder aber gleich jetzt bei
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Als die Tochter Brunhild Hauschild als persönliche Gesellschafterin der 92 jährigen Alma engagiert, hat diese bereits Demenz in der ersten Phase und lebt seit einem Jahr in einem Pflegeheim.
Die Autorin beschreibt sehr anschaulich und emotional ihre gemeinsamen Stunden mit der alten Dame. Sie begleitet Alma bis zu deren Tod durch ihre andere Welt, gibt ihr Halt und das Gefühl, geliebt und geachtet zu werden.
Vielleicht kann die Autorin Betroffenen mit diesem Büchlein Hilfe und Rat geben.

Eine kurze Leseprobe:

Rattenfänger ( 2. Phase ), „Heit‘rer Gesang hält das Rädchen in Gang“

Wir haben in diesem Sommer Glück. Immer, wenn ich im Heim ankomme, bricht die Sonne durch die Wolken. Oder es ist einer der wenigen Sonnentage. Alma freut sich schon auf unsere Spaziergänge. Ihr Bewegungsdrang wird immer stärker. Natürlich müssen wir kurz über die Schuhe reden. Alma empfindet sie als viel zu groß. Sie meint, dass auch Außenstehende den Makel sofort bemerken. Ich denke laut nach: „ Ob Ihre Füße schrumpfen oder die Schuhe einfach wachsen, das müssen wir herausbekommen. Kennen Sie den kleinen Muck? Der hatte ja viel Spaß mit seinen zu großen Schuhen.“ Und ich erzähle Ihr das Märchen vom Kleinen Muck. Wenn ich ihr dabei die Socken richte und die Klettbindung festziehe, ist ihr Kummer vergessen.

Sobald wir den Fahrstuhl verlassen, treffen wir „alte Bekannte“. Manche haben mich schon kommen sehen und warten jetzt auf uns. Dann schließen sie sich uns ganz unauffällig an.

Wenn wir diese Damen begrüßen, muss ich Alma immer wieder erklären, woher wir sie kennen und was sie an uns mögen. Jeder hier weiß, dass Alma gerne singt und noch gut jodeln kann. Wenn es uns gut geht, singen wir gemeinsam: „Versuchs mal mit jodeln, vielleicht hast du Glück…“ und am Ende des Liedes jodelt Alma voller Inbrunst.



© Brunhild Hauschild
Veröffentlichungen, auch auszugsweise, nur mit meiner schriftlichen Zustimmung